Mushing ist eine schnelle Aktivität, bei der die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund im Mittelpunkt steht. Während der Dryland-Saison, wenn kein Schnee liegt, gibt es mehrere Disziplinen, die man ausüben kann. Die beliebtesten sind: Canicross, Laufen mit einem Hund, Bikejoring, Radfahren mit einem Hund, und Dogscooter, Tretroller mit einem Hund. Diese Disziplinen bieten Bewegung, Naturerlebnisse und eine starke Bindung zwischen Hundeführer und Hund. Hier erklären wir, was jede Disziplin beinhaltet, welche Ausrüstung benötigt wird, wie man sich vorbereitet und was von dir als Teilnehmer erwartet wird.
Canicross – Laufen mit einem Hund
Canicross ist die zugänglichste Disziplin im Mushing. Es bedeutet, dass du zusammen mit deinem Hund läufst, der über eine elastische Zugleine an einem Hüftgurt befestigt ist. Der Hund läuft vorne, und seine Zugkraft gibt dir zusätzlichen Antrieb beim Laufen.


Ausrüstung für Canicross:
- Hüftgurt: Ein ergonomischer Gurt, der die Zugkraft auf Hüfte und Rücken verteilt.
- Zugleine mit Stoßdämpfung: Eine elastische Leine, die Rucke reduziert und ein gleichmäßigeres Ziehen ermöglicht.
- Zuggeschirr für den Hund: Ein Geschirr, das dem Hund Bewegungsfreiheit und Komfort bietet.
- Gute Laufschuhe: Am besten mit Grip für unebenes Gelände, da Canicross oft auf Trails und Waldwegen betrieben wird.
Vorbereitung des Hundes:
- Trainiere Kommandos wie "vorwärts", "rechts", "links" und "stopp", um gut mit deinem Hund kommunizieren zu können.
- Beginne mit kürzeren Distanzen und steigere diese schrittweise, um dem Hund das Ziehen beizubringen und seinen Körper daran zu gewöhnen. Belohne ihn mit Lob, Leckerlis oder Spielzeug, um die Freude am gemeinsamen Laufen zu verstärken!
- Stelle sicher, dass der Hund gesund, fit und motiviert zum Ziehen ist.
Was wird vom Teilnehmer verlangt?
Du solltest über eine gute Grundfitness verfügen, auf die Signale deines Hundes achten und Tempo sowie Intensität anpassen können. Kommunikation und Interaktion mit deinem Hund sind entscheidend – du bist nicht nur Läufer, sondern auch Teamführer.
Bikejoring – Radfahren mit einem Hund
Bikejoring ist eine schnelle und adrenalingeladene Disziplin, bei der du fährst, während der Hund dich zieht. Es erfordert gute Kontrolle, schnelle Reflexe und die richtige Ausrüstung, um sicher und angenehm zu sein.


Ausrüstung für Bikejoring:
- Mountainbike (MTB): Ein stabiles Fahrrad mit guten Bremsen und Reifen für unebenes Gelände.
- Zugleine mit Stoßdämpfung: Die Leine wird am Fahrradrahmen befestigt und durch eine Bike-Antenne geführt, um zu verhindern, dass sie ins Vorderrad gerät.
- Bike-Antenne: Eine flexible Stange, die die Leine über dem Vorderrad hält.
- Zuggeschirr für den Hund: Entwickelt, um dem Hund Bewegungsfreiheit und Komfort zu geben.
- Schutzausrüstung: Helm und Schutzbrille sind Pflicht, um Kopf und Augen zu schützen. Handschuhe und Rückenprotektor werden ebenfalls empfohlen.
Vorbereitung:
- Trainiere den Hund, vor dem Fahrrad zu laufen, ohne sich ablenken zu lassen
- Starte mit niedriger Geschwindigkeit und kurzen Trainingseinheiten.
- Übe Bremsen und Lenken in unterschiedlichem Gelände.
Was wird vom Teilnehmer verlangt?
Du solltest Fahrraderfahrung haben, hohe Geschwindigkeiten bewältigen können und bereit sein, schnelle Entscheidungen zu treffen. Bikejoring stellt hohe Anforderungen an Gleichgewicht, Technik und Teamarbeit mit dem Hund.
Dogscooter – Tretroller mit einem Zughund
Dogscooter ist ein Mittelweg zwischen Canicross und Bikejoring, bei dem ein geländetauglicher Tretroller verwendet wird, den der Hund zieht. Es ist eine hervorragende Option für alle, die Geschwindigkeit wollen, aber nicht so viel wie beim Radfahren.


Ausrüstung für Dogscooter:
- Gelände-Tretroller: Ein Roller mit großen Rädern und guten Bremsen.
- Zugleine mit Stoßdämpfung: Befestigt am Rahmen des Rollers, die Leine läuft wie beim Bikejoring durch eine Antenne.
- Bike-Antenne: Verhindert, dass sich die Leine im Vorderrad verfängt.
- Zuggeschirr für den Hund: Entwickelt, um dem Hund Bewegungsfreiheit und Komfort zu geben.
- Schutzausrüstung: Helm und Schutzbrille sind Pflicht. Handschuhe und Rückenprotektor werden empfohlen.
Vorbereitung:
- Trainiere den Hund, im richtigen Tempo und in die richtige Richtung zu ziehen.
- Übe Bremsen und Lenken in verschiedenen Geländen.
- Passe das Training an Alter, Rasse und Fitness des Hundes an.
Was wird vom Teilnehmer verlangt?
Du brauchst gutes Gleichgewicht, die Fähigkeit, den Dogscooter auf unterschiedlichem Terrain zu steuern, und eine enge Zusammenarbeit mit deinem Hund. Dogscooter eignet sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Musher.
Welche Hunde eignen sich für Mushing?
Jeder Hund, der gesund, fit und gerne läuft, kann für Mushing trainiert werden. Häufige Rassen in diesem Sport sind nordische Hunde und Vorstehhunde, aber auch Hütehunde, Retriever und Deutsche Schäferhunde eignen sich hervorragend. Wichtig ist, dass der Hund die richtige Motivation hat und nicht zu klein ist – in der Regel sollte er mindestens 15 kg wiegen, um effektiv ziehen zu können.
Mentale und körperliche Vorbereitung
Mushing erfordert nicht nur körperliche Stärke, sondern auch mentale Präsenz. Du musst deinen Hund lesen können, seine Bedürfnisse verstehen und das Training entsprechend anpassen. Regelmäßiges Training, Erholung und die richtige Ernährung sind für Hund und Hundeführer entscheidend.
Wo kann man Dryland Mushing betreiben?
Waldwege, Schotterstraßen und Trainingsstrecken sind perfekte Orte für Dryland Mushing. Viele Vereine bieten organisierte Trainings und Wettkämpfe an. Es ist wichtig, lokale Vorschriften einzuhalten und Rücksicht auf andere Streckennutzer zu nehmen.
Leinenlängen nach IFSS-Regeln:
Nach IFSS muss die Leine im Canicross 1,5–2 m und im gestreckten Zustand beim Bikejoring/Dogscooter 2–3 m lang sein.
Vorbereitung vor dem Wettkampf
- Überprüfe die gesamte Ausrüstung rechtzeitig vor dem Wettkampf.
- Gehe IMMER gemeinsam mit deinem Hund die Wettkampfstrecke vor dem Rennen ab. Wenn der Hund weiß, wo er laufen soll, minimierst du das Risiko von Problemen. Wenn auch du die Kurven und Streckenabschnitte kennst, kannst du viele Sekunden sparen.
- Füttere den Hund 4–6 Stunden vor dem Wettkampf.
- Gib ihm etwa 2 Stunden vor dem Start Wasser.
- Lass den Hund sich lösen und wärme ihn 45–60 Minuten vor dem Start auf, aber gehe nicht mehr als ein paar Minuten vor dem Start in den Startbereich, damit er nicht zu viel Energie verbraucht.
- Wenn der Startschuss fällt, hab Spaß mit deinem Hund – das Ergebnis zeigt, wie gut ihr trainiert und euch vorbereitet habt.
- Nach dem Rennen ist es wichtig, den Hund mit einem lockeren Lauf oder Spaziergang abzukühlen und ihm Flüssigkeit und Energie zu geben, um die Erholung für die nächsten Herausforderungen zu beschleunigen.